Am 2. Weihnachtstag des Jahres 1954 saßen Trude und Otto Muthers, sowie Loni und Daniel Paffhausen bei Glühwein und Spritzgebäck zusammen. Irgendwann an diesem Abend kamen die Vier auf die spontane Idee ein Tanzcorps zu gründen. Als Namen wählte man "Linzer Husarencorps 1955". Die Farben des Corps sollten denen der Stadt Linz entsprechend Rot und Weiß werden.
Gleich im neuen Jahr gingen sie daran, ihre Idee in die Tat umzusetzen. Der erste Schritt war es, die Zustimmung der Großen Linzer Karnevalsgesellschaft zu bekommen. Der damalige Präsident Siegfried Bündgen sen. sowie der Geschäftsführer Josef Houben waren von der Idee begeistert und unterstützten das Vorhaben. Um bereits an der Session 1955 teilnehmen zu können, machte sich Trude Muthers mit einigen Helferinnen eilig daran, Uniformen zu schneidern. Da zu der damaligen Zeit Geld und damit auch Material nur geringfügig zur Verfügung standen, verwendeten sie ausgediente Kittelschürzen als Futter für die ersten Uniformjacken. In diesen Uniformen nahm man erstmals am Rosenmontagszug 1955 teil.
Der erste Kommandant des Husaren-Corps wurde Otto Muthers. Die ersten aktiven Mitglieder waren: Trude Muthers, Loni Paffhausen, Maria Schmidt, Maria Schreiber, Juliane Mertens, Gerda Langknecht, Marliese Rahm, Christel Grefrath, Gertrud Klug, Gertrud Schmidt.
Auf den Sitzungen im Jahre 1956 wurde dann erstmals der "18er Husarenmarsch" vor heimischem Publikum gezeigt. Begleitet wurde der Marsch von Herrn Peter Kierig am Klavier.
Dieser Tanz, der von Ballettmeisterin Kort einstudiert wurde, bildete dann bis einschließlich 1966 den traditionellen Abschluss aller Linzer Sitzungen. Um das gesellige Vereinsleben auch außerhalb des Karnevals zu fördern, fanden im Frühjahr und im Herbst die ersten feuchtfröhlichen Manöver statt. Ebenfalls wurde zweimal im Jahr in der Ratsschänke, die Namenstage der einzelnen Mitglieder gefeiert. Zum ersten Ehrensenator wurde 1956 Hubert Dütz ernannt. Zu weiteren Ehrensenatoren erklärten sich die Eheleute Geller vom Hotel Weinstock bereit.
Im Jahre 1957 unter Prinz Michael (Thür) wurde erstmalig allen aktiven Mitgliedern für ihre Leistungen der Prinzenorden verliehen. Dieser wurde mit großem Stolz entgegengenommen. Um auch außerhalb von Linz bekannt zu werden, nahmen wir im Jahre 1958 in Dattenberg und in Krefeld an einer Sitzung teil. Mit dem "18er Husarenmarsch" hatten wir auch hier große Erfolge. Da das Corps durch die Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse der Ehrensenatoren finanzkräftiger wurde, konnte man 1959 die ersten Corpsorden anschaffen. Um die finanzielle Lage des Corps weiter zu verbessern entschloss man sich, an den Winzerfesten in Linz und Leubsdorf mit einem Weinstand teilzunehmen.
In der Session 1960 wurde zusätzlich zum "18er" der "Pariser Einzugs-Marsch" aufgeführt, der von Marlies Mommertz einstudiert wurde. Einen der ersten Höhepunkte stellte das Jahr 1961 dar, als das Corps an einer Sitzung in Düsseldorf teilnehmen konnte. Wir tanzten dort zwei Märsche, den "18er" und "I. Bataillon-Garde". Der Marsch "I. Bataillon-Garde" wurde auch von Marlies Mommertz einstudiert.
Einer Einladung der Familie Geller folgend, konnten die aktiven Mitglieder erstmals Rosenmontag im Hotel Weinstock gemeinsam zu Mittag essen. Danach begab man sich zur Aufstellung des Rosenmontagszuges, der damals noch in Linzhausen begann. Im Jahre 1962 wurde Hermann Ziegler, bekannt als "Mänes", zum Prinzen gekürt. Auch er war einer unserer Ehrensenatoren. Von 1962 bis 1966 fand im Hotel Weinstock an Weiberfastnacht eine Sitzung statt. Dort zeigten wir unsere jeweiligen Tänze und waren gleichzeitig als Elferrat tätig. Die Präsidenten waren Peter Heckenbach aus Linz und Rudi Willscheid aus Dattenberg. Diese Sitzungen wurden von den Möhnen aus Bonn besucht.
In deren Begleitung befand sich jedes Jahr ein älterer Herr, der von uns schlicht und einfach "Opa" genannt wurde. Er wurde jedes Mal mit einem Kuss von uns verabschiedet. Zur Erinnerung erhielt jeder ein Bild von ihm. Unser Ehrensenator Albert Geller feierte im Herbst 1964 seinen 50. Geburtstag. An der Geburtstagsfeier nahmen wir in Uniform teil. Die Leubsdorfer Feuerwehrkapelle spielte zu diesem Anlass den "Großen Zapfenstreich".
Zwischenzeitlich verließen verschiedene Mädchen aus Altersgründen das aktive Corps. Sie wurde "Alte Husaren" (inaktive Mitglieder) und nahmen 1964 zum ersten Mal mit einer eigenen Fußgruppe (Kosaken) am Rosenmontagszug teil. Diese Tradition wurde bis heute beibehalten.
Auf Einladung nahmen wir im Herbst 1964 in voller Uniform an der Einweihungsfeier einer Dorfkapelle in Vorporten/Mosel, Kreis Cochem, teil. Wir tanzten in einem großen Festzelt den "18er Husarenmarsch". Im Jahre 1965 feierten wir unser zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde der damalige Kommandant Otto Muthers zum Prinzen Otto I. gekürt.
Aus diesem Grund wurde erstmals ein Einlagetanz mit Unterstützung der Ballettmeisterin Bündgen aus Neuwied einstudiert. Getanzt wurde nach der Melodie "Juliska aus Budapest" aus der Operette "Maske in Blau" von Fred Raymond. Die ungarischen Kostüme wurden von Trude Muthers und den aktiven Mädchen in Eigenleistung geschneidert. Diese erste Einlage bildetet den Auftakt für die bis heute 36 aufgeführten, verschiedenen Showtänze. Stellvertretend für Prinz Otto I. übernahm in diesem Jahr Rolf Geller das Amt des Kommandanten.
Helmut Muthers und Willi Paffhausen durften in Uniform auf dem Prinzenwagen am Rosenmontagszug teilnehmen. Im "Europäischen Hof" fand Karnevalssonntag der VDK-Ball und am Rosenmontagabend der Prinzenball statt. In beiden Veranstaltungen wirkten die Husaren mit. Am 9. Januar 1966 fand in der Bonner Beethovenhalle das 7. Internationale Tanzturnier für Karnevalscorps statt. Für diesen Anlass hatte das Corps neue Stiefel und Hüte angeschafft. Von 33 Teilnehmern belegten wir den 11. Platz. Getanzt wurde der Marsch "Unter dem Doppeladler", einstudiert von Frau Bündgen aus Neuwied.
Auf den beiden Sitzungen in Linz tanzten wir den Marsch "Unter dem Doppeladler" und die Einlage "Das gibt's nur auf der Reeperbahn bei Nacht" in Matrosenuniform. Im gleichen Jahr besuchten wir unsere Karnevalsfreunde in Krefeld. Dort führten wir auf einer Sitzung die vorgenannten Tänze auf. Außerdem nahm das Corps an Sitzungen in Dattenberg, Ohlenberg und Neuwied teil.
Zu Beginn der Session 1966/1967 konnten wir als neue Tanzlehrerin die Ballettmeisterin Ruth Stützer aus Koblenz für unser Corps gewinnen. Mit ihr wurden zwei neue Tänze einstudiert. Der Marsch hieß "Deutschlands Ruhm" und der Einlagetanz "Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut". Dieser Einlagetanz wurde auf Wunsch des damaligen Verkehrsdirektors Josef Houben auch während des Linzer Weinfestes auf dem Marktplatz aufgeführt. Da mit Hans Sonntag 1967 ein gebürtiger Berliner als Prinz in Linz residierte, wurde er zum Auswärtigen Amt nach Bonn eingeladen. Zu seiner Begleitung gehörten unser Kommandant Otto Muthers und die aktiven Mitglieder Erika Putzker und Mathilde Berg.
Zur Karnevals-Saison 1969 tritt Otto Muthers als langjähriger Kommandant zurück und legt das Amt in die Hände seines Sohnes Helmut. Als Dank für seine Verdienste wurde Otto Muthers zum Ehren-Kommandanten ernannt.
1970 fand auf Initiative unseres Ehrensenators Willi Rombach ein gemeinsamer Auftritt mit dem Grün-Weißen Husarencorps bei einer Sitzung in Würselen bei Aachen statt. Die Darbietungen der Corps fanden unter den Zuschauern große Anerkennung.
Im Jahre 1971 wurde das Corps mit neuen Uniformen ausgestattet, die wieder in monatelanger Heimarbeit von "Mutter Trude" und unserer Erika Stockhausen angefertigt wurden.
Um den Karnevalsausklang lebendiger zu gestalten, fand an "Veilchendienstag" bei Jupp Tönnessen erstmalig eine Sektverlosung statt. Hierbei wurden insgesamt 4710 Lose verkauft. Verlost wurden 15 Kisten Sekt, 18 Flaschen Sekt und eine Wurst.
Bei der Jahreshauptversammlung im Jahre 1973 beschloss man, den Verein in
"TANZCORPS ROTE HUSAREN 1955 LINZ"
umzubenennen. Aus diesem Titel sind die Aktivitäten des Corps besser zu erkennen. Erstmals fand am 17. November 1973 ein gemütlicher Abend für die Ehrensenatoren, Freunde und Mitglieder statt. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Mick-Clark-Band. An dieser Tradition wurde bis 1988 festgehalten, da diese Abende zu einem Erfolg wurden.
Nach diesem gemeinsamen Essen wurden zur Auflockerung des Programms einige Ausschnitte aus einzelnen Tänzen der vergangenen Jahre aufgeführt. Hierbei kamen auch die "Alten Husaren" auf ihre Tanzkosten, indem sie die Gelegenheit nutzten, den "18er" noch einmal aufleben zu lassen. In der Karnevalssession 1974/1975 feierte das "Tanzcorps Rote Husaren" sein 20-jähriges Bestehen. Im Rosenmontagszug, der sich ab diesem Jahr am Schwimmbad aufstellte, wurde erstmals ein mit Ehrensenatoren besetzter Prunkwagen eingesetzt. Dies wurde von den Senatoren sehr begrüßt, da diesen damit die Möglichkeit geboten wurde, auch im Rosenmontagszug mitzuwirken.
Während des Ehrensenatorenabends am 16.11.1974 wurden die Gründungsmitglieder Trude und Otto Muthers, Loni und Daniel Paffhausen sowie Maria Schmidt besonders geehrt. Sie erhielten eine Urkunde und die Ehrennadel des Corps. Außerdem erhielt Hubert Dütz, der seit 20 Jahren Ehrensenator war, diese Auszeichnung. Viele Geschenke und Gratulationen der anderen Corps bereicherten den Ablauf des Abends. Dafür bedankte sich das Corps mit der Aufführung eines Tanzes aus dem Jahr 1967 nach der Melodie "Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut" und gab damit gleichzeitig einen Rückblick auf die, in den vergangenen 20 Jahren erbrachten Leistungen. Von den älteren Mitgliedern gelangte der "18er Husarenmarsch" noch einmal zur Darbietung. An diesem Abend spielte die Band "Marcanos" aus Altenkirchen. Um in der Öffentlichkeit noch bekannter zu werden, erschienen im "Extra-Blatt" und in der "Rhein-Zeitung" Berichte über die Jubiläums-Feierlichkeiten.
Im Jahre 1975 wurde das Corps auf Initiative von Herrn Otto Palm nach Lemgo/Lippe eingeladen. Dort fand ein Bataillonsball der Schützengesellschaft statt. Drei Einlagetänze wurden vor mehr als 1000 Besuchern aufgeführt. Um den Nachwuchs zu fördern, bereicherten wir den Verein um eine Kindertanzgruppe, die "Mini-Husaren" (Mädchen im Alter zwischen 5 und 12 Jahren). Als ersten Tanz wählte man "Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut". Einstudiert wurde er von Annegret Heumann, geb. Röhm. In den folgenden Jahren wurden die Kinder dann von Sabine Klein, geb. Wester und Martina Schellberg, geb. Schützeichel betreut. Zwischendurch lag die Verantwortung bei Iris Birrenbach, geb. Schmidt und Martina Schellberg und dann bei Sabine Klein und Marion Berg. Seit 2007 betreuen Katrin Kill und Kathrin Grefrath die Gruppe.
Auf Empfehlung von Bernhard (Berni) Reul trat unser Corps im Jahre 1976 bei einer Karnevalssitzung der Bayer-Werke AG in Leverkusen auf. Ebenfalls anwesend waren auf dieser Sitzung bekannt Karnevalisten, wie Jonny Buchardt, die "Doof Noss" und das Eschweiler Fanfarencorps. Nach dem Deutschen Meister im Corpstanz aus Opladen zogen die "Roten Husaren" in den, mit 1000 Personen besetzten Saal ein und begeisterten das Publikum mit ihrem schwungvollen Showtanz "Folies Bergères".
Bei der Jahreshauptversammlung am 17.9.1976 stellte der Vorstand den Entwurf einer Satzung vor, die von allen anwesenden Mitgliedern akzeptiert wurde. Am 18.11. des gleichen Jahres fuhren aktive und inaktive Mitglieder, Freunde und Gönner der Roten Husaren zum Puppenspieltheater Kölsch-Hänneschen nach Köln. Dort sahen wir eine gelungene Vorstellung mit Geschichten aus dem kölschen Milieu, die bei allen, die dabei waren noch lange in Erinnerung blieben. Nach einem abschließenden Bummel durch die Kölner Altstadtkneipen trat man die Heimfahrt nach Linz an. Mit Unterbrechungen wurde dieser Ausflug bis heute beibehalten.
Auf der ersten Sitzung im Jahre 1977, die am 14. Januar im Hotel Weinstock stattfand tanzten die Mädchen nach Melodien aus dem Musical "Hello Dolly". Bei diesem Tanz wirkten erstmals zwei Vertreter des männlichen Geschlechts, nämlich Willi Paffhausen und Joachim Reifert mit. In dem Jahr, in dem der Ehrensenatorenabend bereits zum fünften Mal im Hotel Weinstock durchgeführt wurde, feierte Helmut Muthers sein 10-jähriges Jubiläum als Kommandant der Roten Husaren. Einer Einladung von Bürgermeister Breitenbach folgend, besuchten neben den Vertretern der anderen Linzer Corps auch Helmut Muthers und fünf Mädchen unseres Corps am 12. November die Stadt Sittgart in Holland. Nach dem Empfang im Rathaus und der Teilnahme an einer Veranstaltung in der dortigen Stadthalle trat man um Mitternacht die Rückfahrt nach Linz an.
In der Session 1979/1980 feierten wir unser 25-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass fand im Rahmen des Ehrensenatorenabends im November 1979 eine Jubiläums-Veranstaltung statt. An diesem närrischen Abend mit unterhaltsamen Programmpunkten nahmen fast alle Kommandanten der Linzer Corps, Ehrensenatoren, Freunde und Gönner sowie aktive und inaktive Mitglieder teil. Zu den Jubiläumsveranstaltungen gehörte auch der alljährlich stattfindende Bürgerfrühschoppen in der Linzer Stadthalle. Diese Veranstaltung fand am 10. Februar 1980 statt.
Der Frühschoppen war eine Herausforderung für unser kleines Corps. Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, erklärten sich viele aktive und inaktive Mitglieder sowie Freiwillige aus dem befreundeten Stadtsoldatencorps als Helfer bereit. Getränke und belegte Brötchen wurden in großen Mengen aufgetischt. Viele Büttenredner und Tanzcorps zeigten ihr Können. Das Programm und ein gut gelauntes Publikum in Saal verhalfen unserer Jubiläumsveranstaltung zu einem großen Erfolg. Jubelprinz war "Rudi I. (Stein) vom Tröötetempel" mit seinen beiden Adjutanten Dieter Hau und Gerd Stein. Dieses Dreigestirn führte unser Corps und alle anderen Karnevalisten in hervorragender Manier durch die Session. Wie die Jahre zuvor fand zum Abschluss der Session am Veilchendienstag-Abend ein zünftiger Ausklang in der Gaststätte "Zur Alten Post" bei Musik und Tanz statt. Dieses Fest wurde traditionell um 24:00 Uhr mit dem obligatorischen Aschenkreuz beschlossen.
Im November 1980 fand ein weiterer Besuch des Aktivencorps in Sittard/Holland statt. Auf Einladung der dortigen Karnevalsgesellschaft nahmen wir zusammen mit anderen Linzer Corps an einer Jubiläumsveranstaltung teil. Freundlicherweise stellte uns im Jahre 1981 der Sterner-Bürgerverein die Räumlichkeiten am Peterhof zur Verfügung. Hier fand am 22. August ein Waldfest für alle Mitglieder statt. Nach einem vorangegangenen kleinen Manöver trafen die müden Wanderer hungrig und durstig am Ort des Geschehens ein. Sofort machten sich einige über die gekühlten Getränke her, während andere sich mit Steaks und Würstchen stärkten. Nach einer Amtszeit von 14 Jahren legte Helmut Muthers im Jahre 1983 sein Amt als Kommandant und 1. Vorsitzende des Corps aus beruflichen Gründen nieder. Seine Aufgaben übernahm die "Mutter der Kompanie" Trude Muthers. Helmut wurde von der Mitgliederversammlung zum Ehrenkommandanten ernannt.
Da unser Corps im Jahre 1985 dreißig Jahre bestand, veranstalteten wir am 10 Februar zum zweiten Male den Bürgerfrühschoppen. Er wurde in gleicher Art und Weise durchgeführt wie 1980 und fand wieder in der Linzer Stadthalle statt. Das Besondere an dieser Veranstaltung war, dass wir am Abend zuvor auf Einladung unseres Freundes Heribert Großmann von der Kölner KG "Närrische Insulaner" einen Auftritt im dortigen Hotel Interconti Köln hatten. Die Tour wird vor allem unserem inaktiven Mitglied Renate Strohe in Erinnerung bleiben, weil sie bei dem Aufbruch zur Rückfahrt gegen 3:00 Uhr ihre Ringe auf der Damentoilette vergaß. Dieses Missgeschick fiel ihr aber erst auf dem halben Weg nach Linz auf. Zur Freude aller übrigen Insassen fuhren wir nach Köln zurück, wo sich die Ringe jedoch mittlerweile in Luft aufgelöst hatten. So kamen dann am nächsten Morgen viele Helfer etwas angeschlagen zur Stadthalle, um ihre Aufgaben während des Frühschoppens zu erfüllen. Wegen der Witterungsverhältnisse (-15 °C) stellten gleich zu Beginn der Veranstaltung die Biertheken im Foyer ihren Dienst ein, da die Leitungen zugefroren waren. Als Retter in der Not fungierte unser Ehrensenator Hansi Knopp, der unermüdlich die Leitungen mit heißem Wasser dazu bewegen konnte, ihren Dienst wieder aufzunehmen. Doch auch dieses Fest wurde trotz Schwierigkeiten eine gelungene Sache.
Der Ehrensenatorenabend im November 1987, der im Zuge der Zeit in "Husarentreff" umbenannt wurde, fand wieder im Hotel Weinstock statt. Höhepunkt an diesem Abend war die Musikgruppe "Kölsche Bärchen", die uns der Präsident der "Närrischen Insulaner", Heribert Großmann mit Frau Irmgard und unseren Senatoren Josef und Margret Dorn als Überraschung mitbrachten.
Das Jahr 1988 stellte einen besonderen Meilenstein in der Vereinsgeschichte dar. In diesem Jahr wurde die Männergruppe der Roten Husaren gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Michael Muthers, Wolfgang Stieger, Michael Schmidt, Bernd Berg, Gerd Klein, Klemens Ehrenberg und Thomas Brüning.
Mit den schmucken Husarenuniformen, die von Erna Speich und Trude Muthers in mühevoller Arbeit angefertigt wurden waren seit dem bei allen Auftritten des Corps zu sehen. Nach dem langen Fehlen eines Kommandanten wurde aus dieser Gruppe Wolfgang Stieger als neuer "Rittmeister" gewählt, der bis zum Jahr 2001 das Corps nach Außen vertritt.
In dieser neuen Besetzung nahmen wir 1989 wieder an der Sitzung der "Närrischen Insulaner" in Köln teil. Erstmals führten wir die neu angeschaffte Standarte mit, die von da an, für jeden von weitem sichtbar unser Kommen ankündigt. Dabei begleitete uns auch das damalige Dreigestirn, Prinz Heinz II. (Bündgen) mit den Adjutanten Siggi Bündgen und Heinz Paffhausen. Weil wegen terminlicher Schwierigkeiten das Kölner Dreigestirn unmittelbar vor ihrem Einzug in den Saal den Auftritt platzen ließ, erlebten wir bei unserem Einmarsch einen grandiosen Empfang, Prinz Heinz II. und seine Adjutanten marschierten kurzerhand mit ein und so kamen die Kölner doch noch zu ihrem Prinzen. Im gleichen Jahr fand in der Gaststätte "Zur Mühle" ein Kostümfest statt. Dies war keine geschlossene Gesellschaft, sondern ein Kostümwettbewerb für jedermann. Als Jury fungierten Prinz Heinz II. und seine beiden Adjutanten. Das Lokal war schon bald mit Leuten in den ausgefallensten Kostümen gefüllt und drohte zeitweise sogar aus den Nähten zu platzen. Nach der Prämierung des Siegers gegen Mitternacht wurde noch lange getanzt und gefeiert.
Mit einer hervorragenden akrobatischen Leistung bei fetziger Musik konnten die männlichen Aktiven des Corps unter dem Motto "Jugend träniert vür Olümpia" im Jahre 1990 auf den Sitzungen das Publikum begeistern. In diesem Jahr bestand das Corps 35 Jahre und unser Ehrenkommandant Otto Muthers feierte sein 20-jähriges Prinzenjubiläum.
Dieses Jahr wird allen Beteiligten in Erinnerung bleiben, weil aufgrund des sehr schlechten Wetters mit Regen und Sturm der Rosenmontagszug auszufallen drohte. Zur Erleichterung aller setzte sich der Zug dann doch noch gegen 15 Uhr in Bewegung.
Im Mai 1990 traf uns dann ein schwerer Schlag als unsere langjährige Tanzlehrerin Ruth Stützer nach langer Krankheit und doch für alle unerwartet verstarb. Sie wird uns immer in Erinnerung bleiben, weil sie uns von 1966 bis ins Jahr 1988 viele schöne und erfolgreiche Tänze einstudiert hat. 1988 wurde diese Aufgabe mit der gleichen Professionalität von ihrer Tochter, Gaby Mertens übernommen. In der Nacht vom 16. zum 17. Januar 1981 brach der Golf-Krieg aus. Zur Enttäuschung aller wurden die Karnevalssitzungen, Veranstaltungen und Umzüge abgesagt. Die einzige Veranstaltung, an der das Corps in diesem Jahr teilnahm, war die Sitzung der "Närrischen Insulaner" im Hotel Interconti in Köln. Dort fand der Sitzungskarneval trotz des Golfkrieges statt.
Während der Jahreshauptversammlung dieses Jahr übernahm Marion Stieger die Aufgabe des Tanzwartes, die bis dahin unsere Erika Stockhausen innehatte. Am Karnevalssamstag 1992 fand erneut das Kostümfest in der Gaststätte "Zur Mühle" statt. Besonderer Höhepunkt waren die Jungs der Unkeler Unterhaltungsband "Ratsherren", die als besondere Überraschung mit ihrer Musik den Leuten so richtig einheizten. Sie mussten sich auf Tische und Stühle stellen, um Platz zum spielen zu haben.
Ein Jahr später hatten wir zum ersten Mal ein Tanzpaar. Thomas Brüning als Tanzoffizier und Juliane Schramm (jetzt Königs) als Mariechen konnten während der gesammten Session mit ihrem Tanz das Publikum begeistern.
Zur Unterstützung von Marion Stieger wurde Ursula Muthers als zweiter Tanzwart in den Vorstand berufen. Während der Auftritte konnten auch erstmals einige der aktiven Männer zusammen mit den Mädchen ihr tänzerisches Geschick unter Beweis stellen. Nach dem "Jahrhunderthochwasser" 1993 fand Karnevalssamstag 1994 auf dem Linzer Marktplatz auf Initiative des Stadtsoldatencorps und der "Kamelle Kapell" eine Benefizveranstaltung unter dem Motto "Karneval hilf' naaße Föös" statt. Daran nahmen neben allen anderen Linzer Corps auch die Roten Husaren zur Unterhaltung der zahlreichen Gäste aus Nah und Fern teil. Der Erlös wurde den betroffenen Linzern zur Verfügung gestellt.
Auf Einladung des Pressesprechers des Umweltministers waren wir bei einer Karnevalsveranstaltung im Bonner Umweltministerium. Unser Showtanz auf ein Melodienmedley der Gruppe Boney M. brachte uns sofort eine weitere Einladung für das nächste Jahr ein. Mit dieser neuen Einlage legten wir den Grundstein für eine neue Showtanzreihe. Dies verdanken wir unserer neuen Tanzlehrerin, der Choreographin Kerstin Wagner aus Bonn. Den großen Erfolg unserer Einlage im Vorjahr konnten wir 1995 mit dem Disco-Tanz zur Musik aus den Musicals "Stayin' Alive" und "Saturday Night Fever" noch überbieten.
Zur Vorbereitung und Einstimmung auf unsere Jubiläumsfeier 1996 veranstalteten wir im April 1995 ein großes Sommermanöver. Mit 2 Bussen und ca. 60 Leuten fuhren wir in den Westerwald zur "Steiger Mühle" in Willroth. Dort erlebten wir einen ereignisreichen Tag mit Kutschfahrten, Bier aus Eimern, einem rustikalen und sehr reichhaltigen Essen sowie einem zünftigen Abschluss in Toni's Räuberkeller. Bei der Jahrehauptversammlung im gleichen Jahr legte Trude Muthers ihre Tätigkeit als 1. Vorsitzende nach 12-jähriger Amtszeit nieder. Als Nachfolger wurde Michael Muthers einstimmig von der Mitgliederversammlung gewählt.
Hier wollen wir die Gelegenheit nutzen und Trude Muthers für ihre bis jetzt insgesamt 40-jährige Tätigkeit im Dienst der Roten Husaren danken. Sie wird dem Corps auch weiterhin mit ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz und ihren Nähkünsten zur Verfügung stehen und damit den Vorstand bei seiner Arbeit unterstützen. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens führte das "Tanzcorps Rote Husaren" am 11.2.1996 den traditionellen Bürgerfrühschoppen in der Sporthalle am Miesgesweg durch...
Mit der Durchführung des traditionellen Bürgerfrühschoppen, inzwischen in der Sporthalle am Miesgesweg, gelingt dann wieder ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Kameradschaft, Motivation und Einsatzbereitschaft des Corps lassen auch dieses Fest zu einem vollen Erfolg werden.
Im Jahr 2001 folgt ein weiterer Wechsel im Vorstand. Michael Königs übernimmt von Wolfgang Stieger das Amt des Rittmeisters einer stetig wachsender Schar aktiver Husaren. Wolfgang Stieger wird als Dank für seine geleisteten Dienste in den Rang des "Ehrenrittmeister" erhoben.
Im Jahr 2003 hat das Corps mit Juliane Königs eine Tanzlehrerin aus den eigenen Reihen. Seit dem 8. Lebensjahr tanzte Sie sich durch die "Instanzen" des Roten Husaren-Corps und ist schließlich in dem Jahr zur Trainerin und Choreographin der großen Gruppe avanciert. Außerdem ist sie als Zeugwart Mitglied des Vorstandes.
Aktive wie inaktive freuen sich immer wieder auf gemeinsame Veranstaltungen. Manöver, Sommerfeste u.a. sorgen stets für viel Frohsinn und gute Laune in den Reihen aller "Roten Husaren" und deren Freunde.
2004 / 2005 war es so weit. 50 Jahre Rote Husaren Linz. In bester Tradition wird im Corps seit 50 Jahren "jedanz un jefiert". Mit "vell Spass un Freud" und mit viel Erfolg, wie dei steigenden Mitgliederzahlen in den Reihen der Aktiven und der Inaktiven deutlich zeigen. Aus seinerzeit 10 jungen Frauen und einem Kommandanten ist jetzt ein stolzes Corps aus sage und schreibe 201 Mitgliedern gewachsen. Aufgeteilt in 40 Aktive in der Erwachsenengruppe, 31 Aktive in der Jugendtanzgruppe, 18 Husaren-Minis und 112 Inaktive. Eine Entwicklung, die sich sehen lassen und die Corpsmitglieder mit berechtigtem Optimismus in die Zukunft blicken lassen kann.
In dieser Session 2004 / 2005 feiert nicht nur das Corps sein 50jähriges Bestehen. Zum Jubiläum begeht Mitbegründer und Ehrenkommandant Otto Muthers sein 40-jähriges Prinzenjubiläum und sein ältester Sohn regiert als "Helmut I" - ne Jeck ohne Grenzen die Linzer Narrenschar. Adjutanten sind Michael Muthers und Wolfgang Stieger und stehen Helmut mit Rat und Tat zur Seite.
In der Session 2004 / 2005 ließ sich kein Mitglied der Roten Husaren "lumpen". Fast alle aktive sowie inaktive Mitglieder halfen bei der Ausrichtung des närrischen Wochenendes in der Sporthalle am Miesgesweg. Eine besondere Überraschung zur Beginn der Session ließen sich die inaktiven Frauen der Roten Husaren einfallen. Ihr Einlagetanz mit vielen Überraschungen und unglaublichen Facetten lässt uns noch heute von dieser genialen Session träumen.
Die Männer der Roten Husaren steckten gegen die geballt "Frauen-Power" keines Wegs zurück. Zum "Möhnenessen" stellten Sie Ihre Version der "Rosa Funken" auf die Bühne. Die Kombination aus inaktiven, sowie aktiven Männern zeigt, dass ein fantastischer Zusammenhalt innerhalb des Vereins besteht.
Das war aber der Überraschungen noch nicht genug. Alle Husaren hatten sich ins Zeug gelegt. So kam es auch, dass sich einige inaktive Väter getroffen haben und die Gruppe der Funfaren gründeten. Viele Übungsstunden und Ohrenschmerzen der Bewohner des Hauses Am Gestade 4 ergaben einen phänomenalen Auftritt vor dem Linzer Publikum. Eine weitere Bereicherung für den Linzer Karneval war geboren!
Wie es für ein Linzer Corps üblich ist, fuhren die Husaren fast komplett mit den Aktiven, sowie einigen Inaktiven und Freunden nach Pornic / Frankreich, um den schon bombastisch erlebten Karneval noch einmal von vorne zu beginnen. Der Empfang dieser mehr als freundlichen Freunde aus Frankreich war schon gigantisch. Was die Husaren jedoch am Sonntags- bzw. am Montagsumzug erwartete war unbeschreiblich. Die Mitglieder der Karnevalsgesellschaft "Mi Careme" hatten dem Linzer Prinzen, unserem Helmut einen Wagen gebaut. Die Husaren marschierten samt Prinzen, Präsidenten der großen Linzer KG, einer großen Abordnung des Funkencorps Blau-Wiess sowie der KG Dattenberg durch Pornic. Für jeden der beteiligten Karnevalisten war dies ein unvergesslicher Augenblick Karnevalsgeschichte.
Das Jubiläum gemeistert, gingen die Roten Husaren in die neue Session. Marion Stieger und Ursula Muthers gaben schweren Herzens die Position der Betreuer der großen Tanzgruppe auf. Man kann den beiden gar nicht die jahrelange Arbeit, die vielen Stunden beim Training und die Momente bei den Auftritten hoch genug anrechnen. In der Chronik der Roten Husaren verdienen sie auf jeden Fall einen großen Platz in der Historie.
Es handelt sich klar um einen geschichtsträchtigen Verein, so soll man jedoch nicht vergessen, dass die Zukunft durch engagierte Mitglieder gesichert ist. Diese Chronik wird in Zukunft noch viele, viele Seiten zu erzählen wissen. In diesem Sinne "dreimol Linz Alaaf!!!"
Tanzcorps Rote Husaren 1955 e.V.
Vorsitzende Verena Kremer
Im Bondorf 4
53545 Linz
Tel.: 02644 / 9499019